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ANDRITZ-Technologie: Start für Deutschlands erste CO2-Abscheideanlage bei Rohrdorfer

2023/02/22
  • Die finale Ausbaustufe der Anlage im oberbayrischen Rohrdorf ist auf eine Tageskapazität von bis zu 1.500 t CO2 ausgerichtet 
  • ANDRITZ-Vorstandsvorsitzender Joachim Schönbeck: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein für Kreislaufwirtschaft – weitere Anlagen bereits in Projektierung.“
     

Der innovationsfreudige ANDRITZ-Partner Rohrdorfer hat in seinem oberbayrischen Stammwerk Deutschlands erste Amin-basierte CO2-Abscheideanlage für Zementwerke in Betrieb genommen. Die von ANDRITZ entwickelte Anlagentechnik leistet perspektivisch einen beachtlichen Beitrag zur CO2-Reduktion und damit zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft: Denn mit diesem speziellen Trennverfahren wird CO2 als Grundstoff für eine Vielzahl von wertvollen Zwischenprodukten für die Weiterverwendung in Hygiene- und Pharmaartikeln sowie der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie gewonnen.

„ANDRITZ hat das Abscheide-Verfahren für uns individuell konzipiert – und die Ergebnisse lassen sich sehen. Das abgeschiedene CO2 ist lebensmittelrein und damit vielfältig zu nutzen“, sagte Dr. Helmut Leibinger, Leiter des Net Zero Emission Teams bei Rohrdorfer.

ANDRITZ-Know-How zur CO2-Abscheidung ermöglicht Kreislaufwirtschaft für Rohrdorfer

Das ökologische Potenzial der CO2-Abscheideanlage in Rohrdorf ist grundsätzlich enorm, da bei der Zementproduktion etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entstehen. Anstatt in die Atmosphäre zu entweichen, wird mittels der ANDRITZ-Technologie Kohlenstoffdioxid aus dem Zementherstellungsprozess abgetrennt und für die Weiterverwendung nutzbar gemacht oder für die dauerhafte Speicherung bereitgestellt.

„CO2 kann für die Weiterverarbeitung zu chemischen Grundstoffen eingesetzt werden“, sagte Dr. Helmut Leibinger, „Zu diesem Zweck wird in Rohrdorf eine Versuchsanlage betrieben, die CO2 in Ameisensäure umwandelt. Die Ameisensäure steht unter anderem für Abnehmer im bayrischen Chemiedreieck zur Verfügung.“

„Unser Leuchtturmprojekt in Rohrdorf am Inn ist ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Es zeigt auf, was technisch bereits heute möglich ist. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach derartigen Innovationen“, sagte ANDRITZ-Vorstandsvorsitzender Joachim Schönbeck.

Pilotphase erfolgreich abgeschlossen – Ziel 1.500 t abgeschiedenes CO2 täglich

CCU (Carbon, Capture, and Utilization) wird in dieser Form das erste Mal auf dem deutschen Markt in der Zementproduktion zum Einsatz kommen. Die deutsche Zementindustrie kann unter Berücksichtigung aller produktionsbedingten Optimierungen mehr als die Hälfte aller CO2-Emissionen einsparen. Für die restlichen 40% benötigt sie Verfahren wie CCU, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Rohrdorfer will bereits ab 2038 klimaneutralen Zement produzieren. Damit leisten die Partnerunternehmen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses CO2-Ziels.

Die Pilotanlage wird seit August 2022 kontinuierlich betrieben. Der Betrieb wurde nur für die Dauer der jährlich wiederkehrenden Winterrevision der Ofenlinie unterbrochen. Rohrdorfer plant, die Menge des abgeschiedenen Kohlenstoffdioxids künftig auf 1.500 t täglich zu steigern. Planungen für die Kapazitätserweiterung sowie für eine zweite Anlage an einem anderen Rohrdorfer-Standort sind im Gange.

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ANDRITZ-GRUPPE
Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ liefert ein breites Portfolio an innovativen Anlagen, Ausrüstungen, Systemen, Serviceleistungen und digitalen Lösungen für verschiedenste Industrien und Endmärkte. In allen seinen vier Geschäftsbereichen – Pulp & Paper, Metals, Hydro und Separation – zählt ANDRITZ zu den Weltmarktführern. Technologieführerschaft, globale Präsenz sowie Nachhaltigkeit sind die wesentlichen Eckpfeiler der auf langfristig profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie. Der börsennotierte Konzern hat rund 27.900 Beschäftigte und über 280 Standorte in mehr als 40 Ländern.

ANDRITZ PULP & PAPER
ANDRITZ Pulp & Paper liefert nachhaltige Technologien, Automatisierungs- und Servicelösungen für die Erzeugung aller Arten von Faserstoffen, Tissue, Papier und Karton. Die Technologien und Dienstleistungen konzentrieren sich auf die maximale Ausnutzung von Rohstoffen, die Steigerung der Produktionseffizienz, die Senkung der Gesamtbetriebskosten sowie auf innovative Dekarbonisierungsstrategien und den autonomen Anlagenbetrieb. Zum Geschäftsbereich gehören auch Kessel für die Energieerzeugung, Rauchgasreinigungsanlagen, verschiedene Vliesstoff-Technologien und Faserplatten-Produktionssysteme (MDF) sowie Recycling- und Zerkleinerungslösungen für zahlreiche Abfälle. Neueste IIoT-Technologien im Rahmen der Metris-Digitalisierungslösungen komplettieren das umfassende Produktangebot.

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Susan Trast
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