ANDRITZ im 1. Halbjahr 2024 weiterhin mit stabiler Entwicklung
Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 eine weitgehend stabile Geschäftsentwicklung in einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Umsatz leicht zurück, während sich die Rentabilität (EBITA-Marge) leicht verbesserte und das Konzernergebnis stabil blieb. Der Auftragseingang verringerte sich gegenüber dem hohen Niveau des ersten Halbjahres 2023 deutlich, da größere Aufträge für Neuanlagen in den Bereichen Pulp & Paper sowie Metals weiter ausblieben. Der Auftragseingang für Serviceleistungen und grüne Produkte nahm weiter zu.
Wachstumstrend bei grünen Produkten
Der Geschäftsbereich Environment & Energy verzeichnete ein deutliches Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Im Geschäftsbereich Pulp & Paper erhielt ANDRITZ einen Großauftrag zur Lignin-Rückgewinnung in einem Zellstoffwerk der schwedischen Södra Group. Lignin wird als erneuerbare Ressource zur Substitution fossiler Rohstoffe in der Chemieindustrie und als Basis für neue Biokraftstoffe eingesetzt. Lignin-Rückgewinnungsanlagen sind Teil der CircleToZero-Lösungen von ANDRITZ zur Verwertung von Produktionsnebenströmen. Diese unterstützen die Kreislaufwirtschaft und eröffnen Kunden neue Geschäftsmöglichkeiten.
Die finnische Metsä Group erteilte ANDRITZ im zweiten Quartal erneut Aufträge für besonders innovative Projekte, darunter eine Prozessstudie für die Integration einer CO2-Abscheidung in ein Zellstoffwerk und eine Vorstudie für die erste kommerzielle Anlage zur Herstellung einer neuen Art von Textilfaser aus Zellulose.
Komplementäre Akquisition
Im Juni 2024 erwarb ANDRITZ Procemex, einen weltweit führenden Anbieter von Bahnüberwachungs- und -inspektionslösungen für die Zellstoff- und Papierindustrie. Durch die Integration von Procemex stärkt ANDRITZ sein Digitalisierungs-Portfolio und erweitert damit die Möglichkeiten, Zellstoff- und Papierfabriken bei der Automatisierung ihrer Prozesse und der Steigerung ihrer Effizienz zu unterstützen.
Vorstandsvorsitzender Joachim Schönbeck erklärte: „Angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfeldes sind wir mit unserer Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte zufrieden. Dank des Wachstums im Service-Geschäft und bei grünen Produkten gepaart mit einer soliden Auftragsabwicklung konnten wir unser Konzernergebnis auf dem Niveau des Vorjahres halten und unsere Rentabilität leicht steigern.“
Guidance bestätigt
Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld rechnet ANDRITZ nicht mit einer schnellen Erholung der Märkte. Allerdings hat die Projektaktivität in einigen Märkten zugenommen. Basierend auf dem Auftragsstand, der steigenden Nachfrage nach grünen Produkten und dem Wachstum im Service-Geschäft bestätigt ANDRITZ den Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 und erwartet einen stabilen Umsatz und eine stabile Rentabilität (EBITA-Marge).
Aufgrund des anhaltend rückläufigen Auftragseingangs wird ein Fokus auf die Steigerung der Kosteneffizienz gelegt und selektive Kapazitätsanpassungen wurden eingeleitet.
Die wesentlichen Finanzkennzahlen entwickelten sich im Berichtszeitraum wie folgt:
- Der Auftragseingang im 2. Quartal 2024 verringerte sich auf 1.895,1 MEUR (-17,3% gegenüber Q2 2023: 2.292,3 MEUR), und im 1. Halbjahr 2024 auf 3.845,4 MEUR (-18,4% vs. H1 2023: 4.712,5 MEUR). Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf das Ausbleiben größerer Aufträge für Neuanlagen in den Bereichen Pulp & Paper sowie Metals zurückzuführen. Der Bereich Pulp & Paper verzeichnete im 2. Quartal 2024 im Vergleich zum 2. Quartal 2023 einen leichten Anstieg des Auftragseingangs. Environment & Energy konnte den Auftragseingang deutlich steigern (+38% vs. H1 2023). Im Geschäftsbereich Hydropower war der Vorjahreszeitraum durch den Erhalt eines Großauftrags für ein Wasserkraftwerk in Laos geprägt.
- Der Auftragsstand per 30. Juni 2024 betrug 9.709,1 MEUR, eine Verringerung um 1,7% gegenüber Ultimo 2023 (9.872,6 MEUR).
- Der Umsatz im 2. Quartal 2024 betrug 2.100,2 MEUR und verringerte sich damit um 2,2% gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal (Q2 2023: 2.146,4 MEUR). In H1 2024 erreichte der Umsatz 3.986,6 MEUR (-3,0% gegenüber H1 2023: 4.109,0 MEUR). Der Bereich Environment & Energy erzielte eine deutliche Umsatzsteigerung, während die anderen Geschäftsbereiche eine stabile oder leicht rückläufige Entwicklung aufwiesen.
- Das operative Ergebnis (EBITA) stieg im 2. Quartal 2024 auf 180,6 MEUR (+3,7% vs. Q2 2023: 174,1 MEUR). Die Rentabilität (EBITA-Marge) betrug 8,6% (Q2 2023: 8,1%). Das EBITA des ersten Halbjahres 2024 stieg leicht an und erreichte einen Wert von 333,0 MEUR (+0,1% vs. H1 2023: 332,6 MEUR). Die EBITA-Marge lag erneut auf einem sehr soliden Niveau von 8,4% (H1 2023: 8,2%).
- Das Konzernergebnis (vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) blieb stabil: Im 2. Quartal 2024 betrug der Wert 119,7 MEUR (+0,6% vs. Q2 2023: 119,0 MEUR) und im 1. Halbjahr 2024 223,8 MEUR (+1,0% vs. H1 2023: 221,5 MEUR).
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ANDRITZ-GRUPPE
Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ liefert ein breites Portfolio an innovativen Anlagen, Ausrüstungen, Systemen, Serviceleistungen und digitalen Lösungen für verschiedenste Industrien und Endmärkte. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und -kultur. Mit seinem umfangreichen Portfolio an nachhaltigen Produkten und Lösungen möchte ANDRITZ den größtmöglichen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten und seine Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele unterstützen. In allen vier Geschäftsbereichen – Pulp & Paper, Metals, Hydropower und Environment & Energy – zählt ANDRITZ zu den Weltmarktführern. Technologieführerschaft und globale Präsenz sind die wesentlichen Eckpfeiler der auf langfristig profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensstrategie. Der börsennotierte Konzern hat rund 30.000 Beschäftigte und über 280 Standorte in mehr als 80 Ländern.