Von einer kleinen Eisengießerei zu einem weltweit führenden Technologiekonzern
1852 wurde mit der Gründung einer kleinen Eisengießerei in Graz, Österreich, der Grundstein für den heute global agierenden Technologiekonzern ANDRITZ gelegt.
Die wichtigsten Meilensteine der ANDRITZ-Geschichte finden Sie hier im Überblick.
1852-1900: Am Anfang stand eine Eisengießerei
1852 gründet der Ungar Josef Körösi im Grazer Vorort Andritz eine Eisengießerei, aus der sich die heutige ANDRITZ AG entwickelt hat. Schon bald nach der Gründung umfasst das Produktionsprogramm große Investitionsgüter wie Kräne, Pumpen und Wasserturbinen, in weiterer Folge auch Brücken, Dampfkessel und -maschinen sowie Bergbauausrüstungen.
1900: Umwandlung von ANDRITZ in eine Aktiengesellschaft
1900-1946: Weltkriege und Wirtschaftskrise
Bedingt durch die beiden Weltkriege sowie die Wirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre steht die Produktion von ANDRITZ still - aber jedes Mal starten engagierte Manager und Mitarbeiter mit viel Einsatz neu durch.
1946-1980: Wachstum und neue Produkte
1949 startet ANDRITZ seine langjährige Zusammenarbeit mit der Schweizer Escher Wyss-Gruppe, zunächst im Bereich Wasserturbinen. Das Produktprogramm von ANDRITZ wird zu dieser Zeit neu überarbeitet. Man stellt die Erzeugung von Dampfmaschinen und Luftkompressoren ein und konzentriert sich stattdessen auf die Produktion von Wasserturbinen, Kreiselpumpen, Kränen und Stahlbauten. 1951 nimmt ANDRITZ zusammen mit Escher Wyss die Produktion von kompletten Papiermaschinen auf.
1950 erwirbt Creditanstalt-Bankverein, Österreich, die Mehrheit der ANDRITZ-Aktien.
In den 1960er- und 70er-Jahren setzt ANDRITZ sein Wachstum fort. Die Produktionshallen werden vergrößert, neue Maschinen angeschafft und die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten intensiviert. ANDRITZ beginnt, elektrochemische und metallurgische Anlagen zu erzeugen.
1980er-Jahre: Krise und Wiederaufstieg
Die zweite weltweite Erdölkrise sowie die stagnierende Weltkonjunktur zu Beginn der 1980er-Jahre führen dazu, dass der Auftragseingang zurückgeht und ANDRITZ in die Verlustzone rutscht. Subventionen seitens des Staates Österreich sowie drastische Rationalisierungsmaßnahmen sichern den Fortbestand.
1987 erwirbt die AGIV AG, eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Frankfurt, Deutschland, die Mehrheit von ANDRITZ. Das Unternehmen beginnt, sich strategisch neu auszurichten, von einem Lizenznehmer anderer Maschinenhersteller zu einem führenden internationalen Anbieter von Hightech-Produktionssystemen.
1999: Besitzerwechsel
Die AGIV AG verkauft ihren Anteil an ANDRITZ an ein Konsortium von Finanzinvestoren (bestehend aus Carlyle Group, GE Capital, Unternehmensinvest AG, Deutsche Beteiligungs AG) und an die Custos Privatstiftung (gegründet vom damaligen ANDRITZ-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Leitner).
2001/2003: Börsennotiz
2001 geht ANDRITZ an die Wiener Börse und platziert zwei Millionen neue Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgreich im In- und Ausland.
Im Jahr 2003 erfolgt das „Secondary Placing“ von ANDRITZ-Aktien an der Wiener Börse. Die Finanzinvestoren schichten ihre Anteile vollständig ab, sodass der Streubesitz auf rund 70% ansteigt.
Wachstum durch Akquisitionen und Forschung und Entwicklung
Der Erwerb des US-Maschinenbauunternehmens Sprout-Bauer (Anlagen zur Herstellung von Holzstoff und Futtermitteln) im Jahr 1990 markiert den Beginn der erfolgreichen Expansionspolitik der ANDRITZ-GRUPPE. Seitdem bildet die Akquisition von Unternehmen mit ergänzendem Produktportfolio neben dem v. a. von Forschung und Entwicklung getriebenen organischen Wachstum eine wichtige Komponente des Unternehmenswachstums.
Seit 1990 hat ANDRITZ im Zuge komplementärer Zukäufe fast 70 Unternehmen erworben und in die Gruppe integriert. Die bezogen auf den Umsatz größten Akquisitionen waren der Erwerb der Ahlstrom Machinery Group in den Jahren 2000/2001 (damit wurde ANDRITZ zu einem der führenden Anbieter von Zellstoff-Produktionssystemen), von VA TECH HYDRO im Jahr 2006 (damit stieg ANDRITZ unter die weltweit führenden Anbieter elektromechanischer Ausrüstungen für Wasserkraftanlagen auf) sowie von mehr als 95% an Schuler, dem Weltmarktführer in der Umformtechnik, im Jahr 2013.
ANDRITZ heute
ANDRITZ ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die metallverarbeitende Industrie und Stahlindustrie sowie für kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung. Weitere wesentliche Geschäftsfelder sind die Tierfutter- und Biomassepelletierung sowie die Automatisierung, wo ANDRITZ unter der Marke Metris eine breite Palette von innovativen Produkten und Dienstleistungen im Bereich Industrial Internet of Things (IIoT) anbietet. Darüber hinaus ist der internationale Technologiekonzern auch im Bereich der Energieerzeugung (Dampfkesselanlagen, Biomassekraftwerke, Rückgewinnungskessel sowie Gasifizierungsanlagen) und Umwelttechnik (Rauchgasreinigungsanlagen) tätig und bietet Anlagen zur Produktion von Vliesstoffen, Viskosezellstoff und Faserplatten sowie Recyclinganlagen an.
Der Hauptsitz des börsennotierten Konzerns befindet sich in Graz, Österreich. Seit der Gründung vor 172 Jahren hat sich ANDRITZ zu einer Unternehmensgruppe mit rund 30.000 Mitarbeitern an über 280 Standorten in mehr als 80 Ländern weltweit entwickelt, die ihre Kunden als verlässlicher und kompetenter Partner dabei unterstützt, Unternehmens- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.