„Vor allem im Bereich Dekarbonisierung können wir einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.“
Joachim Schönbeck, Vorstandsvorsitzender
2022 war ein ganz besonderes Jahr für ANDRITZ. Wir feierten mit Stolz unser 170-jähriges Bestehen. 170 Jahre wechselhafter Geschichte, in der – zwischen Krisen und Kriegen – Erfolg und Misserfolg oft ganz knapp nebeneinanderstanden, in der letztendlich aber Zielstrebigkeit, Zuverlässigkeit und Durchsetzungsvermögen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ANDRITZ zu dem machten, was es heute ist: ein global führender Technologiekonzern, der auf eine lange Tradition zurückblickt und bei seinen Kunden weltweit einen hervorragenden Ruf genießt.
Unser Unternehmen zeichnet sich durch seine enorme Vielfältigkeit aus: das internationale ANDRITZ-Team mit rund 29.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, traditionsreiche Firmen – auch 2022 feierten wieder einige unserer Unternehmen runde Jubiläen – gepaart mit jungen, innovativen Start-ups und die unterschiedlichen Endmärkte mit langfristigem Wachstumspotenzial, die wir bedienen. Tradition trifft Innovation!
Diese Traditionsverbundenheit im Zusammenspiel mit dem Willen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich ständig weiterzuentwickeln und die „Extrameile zu gehen“, ist auch ein wesentlicher Grund dafür, dass ANDRITZ das Geschäftsjahr 2022 mit dem besten Geschäftsergebnis in der 170-jährigen Geschichte abschließen konnte – trotz der zahlreichen Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine, den Russland-Sanktionen, dem dramatischen Anstieg der Energie- und Materialpreise sowie den erheblichen Störungen in den globalen Lieferketten.
So konnte der Umsatz im Jahr 2022 auf einen neuen Höchstwert von 7,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Auftragseingang und Auftragsstand erreichten mit über neun bzw. knapp zehn Milliarden Euro ebenfalls neue Rekordwerte. Auch die Profitabilität der Gruppe – die EBITA-Marge – lag 2022 trotz stark steigender Beschaffungskosten bei Rohstoffen und Halbfertigprodukten mit 8,6% noch über dem Spitzenwert des Vorjahrs. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einkauf haben hier hervorragende Arbeit geleistet, ebenso wie unsere Kolleginnen und Kollegen bei unseren weltweiten Kundenprojekten, die die Abwicklung unserer Aufträge trotz aller Beeinträchtigungen in den Lieferketten und der teilweise immer noch vorhandenen Reiseeinschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie weitgehend wie geplant vorangebracht haben. Danke an diese großartigen Teams!
Joachim Schönbeck, Vorstandsvorsitzender
Mit der Übernahme der italienischen Sovema Group sowie der kroatischen Firma ĐURO ĐAKOVIĆ TERMOENERGETSKA POSTROJENJA d.o.o. (DD-TEP) haben wir unser Produktangebot im Bereich der Elektromobilität bzw. im Bereich erneuerbare Energien weiter gestärkt.
Sovema ist einer der führenden international tätigen Anbieter von Anlagen zur Fertigung hochwertiger Batteriezellen. Namhafte Unternehmen im Automobilsektor und einige der weltweit bekanntesten Batteriehersteller zählen zu dessen Kunden. Zusammen mit Schuler wird Sovema Maschinen und Anlagen entwickeln, die Gigafabriken in aller Welt für die Massenproduktion von Lithium-Ionen-Batterien benötigen. Die Verfügbarkeit derartiger Batterien in großen Stückzahlen ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität.
DD-TEP liefert schlüsselfertige, komplette Kraftwerke zur Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbarer Biomasse und Abfall. Die hochmodernen Produktionsstätten des Unternehmens bieten höchste Qualität in der Fertigung von Druckteilen und Kesselzusatzausrüstungen.
Für das Geschäftsjahr 2023 bin ich positiv gestimmt. Unser Rekordauftragsstand stattet uns mit einem soliden Arbeitsvorrat für das neue Jahr aus. Der Fokus liegt zum einen auf der planmäßigen Abwicklung unserer Kundenaufträge, zum anderen auf der Schaffung von nachhaltigem, organischem Wachstum. Dieses wollen wir durch die weitere Forcierung unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erreichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erweiterung bzw. Weiterentwicklung unseres umfassenden Angebots an nachhaltigen Produkten und Lösungen, mit denen wir unseren Kunden helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Mit unseren vier Geschäftsbereichen, die unterschiedlichste Industrien mit langfristigen Megatrends wie erneuerbare Energien, Dekarbonisierung, E-Mobilität und Kreislaufwirtschaft bedienen, stehen wir auf vier festen Säulen und sind für die Zukunft strategisch gut aufgestellt. Vor allem im Bereich der Dekarbonisierung können wir einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Zu nennen sind hier unter anderem unsere Turbinen und Generatoren für Wasserkraftwerke, Rückgewinnungs- und Biomassekessel zur Erzeugung erneuerbarer Energie, Technologien zur Herstellung von Biomethanol und Kohlenstoffabscheidung aus Rauchgasen, Produkte für Elektromobilität und Kreislaufwirtschaft, Produktionstechnologien für alternative Proteine und unsere Entwicklungen rund um grünen Wasserstoff. Auch was den Megatrend der Digitalisierung betrifft, verfügen wir mit unserer Metris-Plattform über ein breites Produktangebot, das mit Fernwartung, Prozessoptimierung, Digital Twin und Cyber Security die aktuellen Marktbedürfnisse bedient und uns große Zukunftschancen eröffnet.
Auch wir selbst verfolgen in Bezug auf Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele. Bis 2025 wollen wir unseren CO2-Fußabdruck gegenüber dem Basisjahr 2019 halbieren und zudem Abfall und Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Hier sind wir auf einem guten Weg und haben bereits viele Maßnahmen umgesetzt. Mit dem vollen Umstieg unserer österreichischen und deutschen Standorte auf grünen Strom haben wir einen wichtigen Schritt gesetzt. Ein weiterer wird die Ausstattung unserer Produktionsstätten mit Photovoltaikanlagen sein.
Neben dem Fokus auf organisches Wachstum bleibt auch die Akquisition von Firmen, die unser Produktprogramm weiter abrunden bzw. ergänzen, eines unserer wesentlichen Ziele. Mit knapp über zwei Milliarden Euro an Bruttoliquidität und einer hohen Free-Cashflow-Generierung verfügen wir über ausreichend finanzielle Mittel, um passende Gelegenheiten für Firmenzukäufe jederzeit zu nutzen.
Ich möchte mich persönlich bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden sowie Aktionärinnen und Aktionären sehr herzlich für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken und darum bitten, ANDRITZ auch zukünftig die Treue zu halten.